Tiefdruck gab es schon lang bevor die Korona-Behandlung erfunden und entwickelt wurde. Die Korona-Behandlung half Druckern, die boomende Nachfrage nach bedruckten Kunststoffen in den 1950er Jahren zu bewältigen. Das Prinzip der Optimierung der Oberflächenspannung von Substraten, damit Tinten und Lacke haften können, ist in der heutigen Druckindustrie jedoch so relevant wie nie zuvor. Kevin McKell, Vice President Technical Sales bei Vetaphone, beantwortet einige wichtige Fragen.
Stellt der Tiefdruck besondere Anforderungen an die Oberflächenbehandlung?
Im Tiefdruck werden eine Vielzahl von Materialien verwendet – Papiere, beschichtete Papiere, Polymer-Filme und verschiedene Folien sind weit verbreitet. In der Praxis wird die überwiegende Mehrheit dieser Substrate auch im Offset-, Flexo-, Digital- oder Siebdruck bedruckt. Es ist nicht der Druckprozess, der die Notwendigkeit und den Grad der Oberflächenbehandlung bestimmt, sondern das Substrat selbst und seine Eigenschaft, Tinte oder Lack ohne Verschmieren aufzunehmen.
Gibt es Probleme speziell mit Tiefdruckfarben und -lacken?
Im Allgemeinen sind die Tinten und Lacke heutzutage Standard, so dass Adhäsionsprobleme eher bei den Substraten auftreten. Das wiederkehrende Problem der Benetzbarkeit beim Tiefdruck (und auch bei anderen Druckarten) ist die unzureichende Oberflächenenergie. Leider wissen viele Kunden nicht, dass dasselbe Material von zwei verschiedenen Lieferanten unterschiedliche Oberflächenenergien haben kann – tatsächlich können zwei Rollen desselben Lieferanten unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Deshalb ist es so wichtig, regelmäßig Tests durchzuführen, da die Oberflächenenergie selbst auf einer Rolle nicht unbedingt über ihre Länge oder Breite homogen ist.
Warum verhalten sich Materialien unterschiedlich?
Die meisten Materialien, die im Tiefdruck bedruckt werden, stellen keine Probleme dar – Papiere und Kartenmaterialien akzeptieren Tinte und Lack problemlos. Einige beschichteten Materialien oder Polymer-Filme benötigen jedoch aufgrund der Oberflächenenergie mehr Aufmerksamkeit. Wenn wir uns zuerst die Filmmaterialien ansehen – sie werden beim Extrudieren oberflächenbehandelt, aber abhängig von der chemischen Zusammensetzung des Materials klingt der Effekt dieser Behandlung mit der Zeit mehr oder minder schnell wieder ab. Dies wird dadurch verursacht, dass die Additive innerhalb des Materials zur Oberfläche migrieren und die behandelte Schicht bedecken, was dazu führt, dass die Oberflächenenergie verringert wird. Einige beschichtete Papiere und Kartenmaterialien verhalten sich ähnlich, wenn die Additive in der Beschichtung an die Oberfläche migrieren und die Oberflächenenergie senken. Kunden fragen oft, warum der Job, den sie letzten Monat mit einem bestimmten Material gut ausgeführt haben, einen Monat später Probleme mit der Tintenhaftung hat, obwohl er aus derselben Charge stammt. Der Grund dafür ist, dass die Oberflächenenergien nach einiger Zeit so weit fallen, dass Tinte und Lack einfach nicht mehr haften bleiben.
Ist die Korona-Technologie die Antwort auf alle Anforderungen der Oberflächenbehandlung?
In den meisten Fällen ja – aber es gibt Ausnahmen. Einige moderne Substrate wurden entwickelt, um sogenannte „einzigartige“ Etiketten herzustellen, bei denen spezielle Tinten, Lacke, Laminierungen, Heißprägungen und andere Techniken zur Herstellung verwendet werden. Die chemischen Bestandteile dieser Substrate erfordern sowohl einen chemischen als auch einen physikalischen Behandlungsprozess – und in diesen Fällen ist eine Plasmabehandlung erforderlich, um die Benetzbarkeit sicherzustellen. Plasma sollte nicht als Ersatz für Korona betrachtet werden, sondern als logische Entwicklung der Technologie, um mit den Anforderungen anspruchsvollerer Materialien und Verfahren Schritt zu halten.
Was unterscheidet die Vetaphone Korona-Technologie von der Konkurrenz?
Das wahre Geheimnis der Korona-Behandlung ist die Regelung der Ausgangsleistung, und hier hat Vetaphone ein absolutes Alleinstellungsmerkmal! Eine kontrollierte Leistungsdosierung ist für die Oberflächenbehandlung von entscheidender Bedeutung. Die Fähigkeit unserer Generatoren, die Ausgangsleistung von 1 bis 200 kW abhängig von der Produktionsgeschwindigkeit gleichmäßig zu dosieren, beseitigt das Risiko von „Pinholes“ im Substrat. Die über das mehrsprachige iCC7-Touch-Bedienfeld steuerbare Leistungsregelung verwendet die ultraschnelle PWM-Technik (Pulsweitenmodulation). Die gesamte Elektronik eines iCorona-Generators ist modular aufgebaut, um einen schnellen Austausch und kurze Ausfallzeiten zu gewährleisten.
Was raten Sie denjenigen, die sich über die richte Art der Oberflächenvorbehandlung unsicher sind?
Als Erfinder und Pionier der Oberflächenbehandlung ist Vetaphone in der Lage, das breiteste technologische Spektrum anzubieten, um alle heutigen Anforderungen zu erfüllen, vom einfachen Gerät mit geringem Stromverbrauch bis zur komplexeren C8-Station, die wir kürzlich für die Hochleistungs-Korona-Behandlung bei schnellen Geschwindigkeiten vorgestellt haben. Die C8 enthält, wie der Name schon sagt, acht Keramikelektroden und ist die effizienteste Methode, um eine Hochleistungs-Korona-Behandlung in einer einzigen Station durchzuführen. Sprechen Sie uns an, wir finden die richtige Lösung!